Freitag, 31. Juli 2015

BDM beim Ministerpräsident Albig

Der Tag bleibt bunt für den Ministerpräsidenten: Vor der Tür trifft er auf eine kleine Kundgebung von Landwirten, die die Krise auf dem Milchmarkt umtreibt. „Die Lage ist wirklich dramatisch", sagt Christoph Lutze aus Hohenwestedt, stellvertretender Landesvorsitzender im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter. Albig hört zu, verweist auf eine rot-grüne Initiative zu Instrumenten gegen die Krise wie Mengenreduzierung und fragt sich: „Warum ist der Bund so starr?" 

BIG-M: Bauernproteste mit Ansage

In Europa gehen immer mehr Bauern auf die Strasse. Sie kämpfen um das Überleben ihrer Betriebe. Es sind oft die offiziellen Bauernverbände, welche jetzt zu Demonstrationen aufrufen. Etwas peinlich ist ihre Begründung, dass der Importstopp Russlands für die Krise verantwortlich sei. Denn in Europa ist die Milchmenge um das dreifache dessen gestiegen, was früher nach Russland exportiert worden ist. Immerhin lenken sie mit ihrer Argumentation geschickt von der Tatsache ab, dass sie selber die ersatzlose Aufhebung der Milchquote befürwortet haben.

Copa und Cogeca will in Brüssel demonstrieren

Kommen Sie zu unserer Demonstration und erfahren Sie von den Präsidenten und Landwirten der nationalen Landwirtschaftsverbände aus ganz Europa, wie die harte Realität aussieht: Am 7. September um 14.00 Uhr vor dem Tagungsgebäude des EU-Agrarministerrates, 175 Rue de la Loi, B-1048 Brüssel

Milchbauern für höhere Preise - Deutsche sehen Handel in der Pflicht

Die Preise müssten dringend deutlich steigen: „Ansonsten werden zahlreiche Milchviehbetriebe in ihrer Existenz gefährdet", hieß es am Donnerstag vom deutschen Bauernverband. Dabei warf zuletzt der französische Bauernverband FDSEA vor allem den deutschen Konkurrenten vor, mit Lohndumping den Wettbewerb zu verzerren. Nötig seien zudem eine Exportoffensive sowie verbesserte Molkereistrukturen. Die Zusatzeinnahmen aus der sogenannten Milchquoten-Superabgabe der EU sollten genutzt werden zur Überbrückung der Liquiditätsengpässe, die vor allem im russischen Importembargo begründet liegen. In Österreich sah das zuletzt Agrarminister Andrä Rupprechter etwas anders. Er griff die Molkereien an - auch wenn es in Österreich wie auch in Deutschland eine konzertierte Handelsstruktur gebe. Sie würden sich gegenseitig unterbieten, anstatt neue Absatzmärkte zu erschließen. 

Belgien: Milch für den Gully

Das haben Landwirte in Deutschland auch schon gemacht: Belgische Milchbauern lassen vor einer Molkerei in Bethanie Milch aus einem Tankfahrzeug ab. Sie protestieren damit gegen die auch in ihrem Land stark fallenden Preise für Milchprodukte. Dadurch sehen die Landwirte ihre Existenzgrundlage bedroht.

Frischkäse, Quark und Joghurt aus alter Molkerei

Nahezu 40 Jahre lag sie in einem Dornröschen-schlaf – die alte Molkerei in Rehden. Nun erweckt sie die Familie Johanning zu neuem Leben. Und die Nutzung, die sie anstrebt, kommt der ursprünglichen sehr nahe. Quark, Joghurt und Frischkäse sollen hier zum Beispiel produziert und angeboten werden. Aber auch Rohmilch steht auf der Verkaufsliste. Mittelfristiges Ziel sei es, die gesamte eigene Milchmenge zu verarbeiten. Derzeit wären das 3000 Liter pro Tag.

In ganz Belgien protestieren die Landwirte

Nach den französischen Bauern haben am Donnerstag auch die belgischen Landwirte protestiert. In Battice zwischen Aachen und Lüttich versammelten sich nach Angaben des „Grenz-Echo" Donnerstagmorgen 250 Traktoren, die einen Kreisverkehr blockierten. Später setzte sich der Tross Richtung Deutschland in Bewegung. Die Landwirte gossen vor einer Molkerei bei Eupen Tausende Liter Milch auf die Straße, anschließend wollten sie zu einem Billig-Supermarkt in Raeren-Eynatten nahe der Grenze zu Aachen weiterfahren. Die belgischen Landwirte forderten am Donnerstag in allen Sektoren eine flexible Mengenregulierung und mindestens zehn Cent mehr pro Liter Milch für die Milchbauern.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Gegen den Trend: Bio-Milchpreis steigt auf 47,4 Cent/kg

Der Preis für konventionell erzeugte Milch kennt seit Monaten nur eine Richtung: nach unten. Der Bio-Milchpreis hält sich hingegen seit Anfang des Jahres konstant um die 47 Cent-Marke. Im Juni steigt der bundesweite durchschnittliche Bio-Milchpreis nach Angaben von Bioland um 0,1 auf 47,4 Cent. Die Spitzenpreise liegen bei 49 Cent.

Mit Superabgabe Kühe stilllegen

Nach Schätzungen müssen in diesem Jahr rund 800 Millionen Euro an solchen Abgaben an die EU abgeführt werden. "Mit diesem Geld sollte den aktiven Betrieben ein Anreiz gezahlt werden, ihre Milcherzeugung befristet um einige Prozent zu reduzieren", fordert der stellvertretende AbL-Vorsitzende. "Wir wissen, dass schon relativ kleine Mengenveränderungen große Auswirkungen auf den Preis haben. Jetzt kommt es darauf an, dass unsere Minister endlich entsprechend aktiv werden. Frankreichs Regierung hätten sie dabei schnell an ihrer Seite", ist sich der Milchbauer sicher.

EMB: Proteste in ganz Europa zeigen desolate Lage der Milcherzeuger

Nur eine Systemreform kann den Milchmarkt stabilisieren – halbseidene Lösungen können nichts verbessern und lenken vom eigentlichen Problem ab

(Brüssel, 30.07.2015) In ganz Europa flammen Proteste der Milcherzeuger auf. Ob in Frankreich, Spanien, Belgien, Portugal oder Deutschland – überall zwingen extrem niedrige Milchpreise von zum Teil um die 25 Cent pro Liter die Produzenten auf die Straße. Ausgelöst wurde die unhaltbare Situation durch eine Milchpolitik, die auf Exportorientierung und Überproduktion setzt. Sieta van Keimpema, die Vizepräsidentin des European Milk Board (EMB), dazu: „Das aktuelle System, die aktuelle Politik sind gescheitert und zieht dabei die europäischen Milchproduzenten mit in den Abgrund."

Wer dieser verfehlten Politik der ungezügelten Mengenausweitung nur unausgegorene Konzepte entgegensetzt. wird die Misere jedoch nicht beheben können und nur kurzzeitig die Öffentlichkeit und die Erzeuger mit einer Scheinlösung täuschen. Zu diesen halbseidenen Vorschlägen zählen ein Anheben des Interventionspreises ohne eine gleichzeitige Mengenreduktion sowie fragwürdige Preisabsprachen und realitätsferne Exportstrategien.


Was ist das Problem?

Warum kann kein kostendeckender Preis am Markt erreicht werden, damit die Milcherzeuger überleben und auch noch in eine zukünftige Produktion investieren können? Die produzierte Menge am Markt übersteigt die Nachfrage. Und zu viel Menge drückt die Preise ins Bodenlose. „Das gilt für alle EU-Länder", so Sieta van Keimpema. „Einzelnen Ländern bzw. ihren Erzeugern die Schuld zuzuschieben, ist dabei falsch. Denn alle kämpfen mit dem gleichen Problem". Wer diese Beschuldigungsstrategie fährt, lenke nur vom eigentlichen Problem ab und zeige, wie wenig ihm wirklich an einer ernsthaften Lösung liegt.


Was ist die Lösung?

Wenn zu viel Menge den Preis kaputt macht, dann muss auch am EU-Produktionsvolumen angesetzt werden, um der europaweiten Existenzbedrohung der Milcherzeuger etwas entgegenzusetzen. Eine Reduktion der Menge in Krisenzeiten nimmt den Druck vom Markt und erlaubt höhere Preise.

Da Erzeuger nicht individuell ihre Produktion senken würden, muss dies solidarisch über ein Kriseninstrument wie das Marktverantwortungsprogramm (MVP) geschehen. Denn dann ist sichergestellt, dass die Reduktion fair auf die Erzeuger verteilt wird. Letztlich profitiert dann jeder Produzent von den damit erreichten angemessenen Preisen.


Was bringt nichts und lenkt nur vom eigentlichen Problem ab?

Den Preis künstlich zu stützen, würde nur die Produktion ankurbeln und die Lage verschlimmern. Daher sind Vorschläge wie die Anhebung des Interventionspreises ohne eine gleichzeitige Mengenreduktion, kontraproduktiv. Auch lediglich auf Exporte zu setzen, um die Überproduktion auf andere Märkte zu schwemmen, bringt nichts. Denn auch dort existiert bereits viel Milch und der damit verbundene internationale Preiskampf senkt die Preise für alle. Zusätzliche Überproduktion aus der EU verstärkt die Preisspirale nach unten noch zusätzlich. „Wenn sich das Problem nicht abschieben lässt, bleibt nur eines: Die EU muss ihre Hausaufgaben machen und das aktuelle System reformieren, so dass die Misere langfristig behoben wird", fasst Sieta van Keimpema die Forderungen des EMB zusammen.

Im Übrigen stellen auch solche einmaligen Aktionen wie aktuell in Frankreich, bei der eine Preiserhöhung von unter 30 Cent auf 34 Cent je Liter Milch am Markt vorbei vereinbart wurden, nur scheinbare Lösungen dar.

Nur wenn EU-Kommission, Rat und Parlament einen Krisenmechanismus installieren, bei dem die Menge im Fokus steht, kann eine Marktlage entstehen, die es erlaubt, den Produzenten faire Preise zu zahlen. Die für den 7. September einberufene Sondersitzung des EU-Agrarrates zur Milchpreiskrise muss hier schon wichtige Signale geben und langfristige Lösungen auf den Weg bringen.


Mehr zum Kriseninstrument für den Milchmarkt – dem Marktverantwortungsprogramm (MVP) – finden Sie hier:

www.europeanmilkboard.org/de/special-content/marktverantwortungsprogramm.html

Milchmarkt: Copa-Cogeca fordert Handeln der EU

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Milch" von Copa-Cogeca, Mansel Raymond, sagte "Der Markt ist in einem sehr viel gefährlicheren Zustand als noch vor vier Wochen, da die Erzeugerpreise weit unterhalb der Produktionskosten liegen. Wir möchten, dass die EU-Kommission es den Mitgliedstaaten erlaubt, die Direktzahlungen vor dem 1. Dezember auszuzahlen. In einer Lage, in der die Milchbauern dringend liquide Mittel benötigen, werden rund 700 Millionen Euro aus dem Milchsektor abgezogen. Zudem muss der EU-Interventionspreis angehoben werden, um auf dem Markt eine Untergrenze zu schaffen. Ohne diese Maßnahmen werden wir in Zukunft keinen bestandsfähigen Milchsektor mehr haben."

Mittwoch, 29. Juli 2015

Niedriger Milchpreis: Nerven angespannt

Johann Schamberger traut seinen Augen nicht. Seiner Milchgeldabrechnung von der Molkerei Ehrmann (Oberschönegg/Allgäu) liegt eine Mitteilung der Landwirtschaftlichen Rentenbank bei. Darin wird auf „Liquiditätshilfen für Futterbaubetriebe" hingewiesen, wenn „durch niedrige Milchpreise und höhere Kosten" ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf bestehe. Der Milch-Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Günther Felßner, kann in der derzeitigen Milchpreis-Phase verstehen, dass der Hinweis auf die Rentenbank falsch verstanden werden kann. Eine Deckelung der Milchmenge sieht er nicht als Möglichkeit: „Es liegt kein Konzept vor, das langfristig funktioniert." Man dürfe in dieser Krisensituation nicht irgendein Modell aus Panik einführen, das „uns dann auf die Füße fällt". Er setzt auf die Unterstützung der Politik bei der Erschließung neuer Märkte. 

Milchindustrie macht kaum Hoffnung: „Marktsituation ist im Moment eben schlecht“

Die belgische Vereinigung der Milchindustrie hat Forderungen nach einem höheren Milchpreis mit dem Hinweis auf die Marktumstände zurückgewiesen. „Die Marktsituation ist momentan eben schlecht. Aber das liegt an Faktoren, auf die wir keinen Einfluss haben", meinte Geschäftsführer Renaat Debergh. Dazu gehörten das Überangebot und die geringere Nachfrage, bedingt durch das Einfuhrverbot nach Russland und das niedrigere Wachstum in China. 

Sinkender Milchpreis macht Milchbauern zu schaffen

Ralf Schmidt ist Milchbauer aus Troistedt bei Weimar und fürchtet angesichts der aktuellen Marktlage um seine Existenz. Viele andere Milchbetriebe in Thüringen haben bereits aufgegeben. Die Lage dürfte nämlich in den kommenden Wochen und Monaten nicht besser werden, denn weltweit wird immer mehr Milch erzeugt. Längst nähert man sich der 60-Millionen-Tonnen-Grenze an – vor zwölf Jahren waren es noch 40 Millionen. Somit sackt der Preis immer weiter in den Keller – es ist nach der Einschätzung von Ralf Schmidt die dritte Krise innerhalb von nur sechs Jahren. 

Bauernverband und Grüne auf Kuschel-Kurs

Bei dem Maisacher Hof-Gespräch seien Grüne und Bauernverband überein gekommen, dass die Ansichten beider in sehr vielen Fällen sehr ähnlich seien. Zufrieden und überrascht vom Gesprächsverlauf zeigte sich Markus Peters vom Bayerischen Bauernverband. Es sei deutlich geworden, dass man sich auf einer ähnlichen Wellenlänge bewege - das Gespräch sei losgelöst gewesen von den Schwerpunkten grüner Bundestagspolitik. 

Schmidt: Grenzblockaden sind nicht in Ordnung

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) kritisierte den Protest französischer Milchbauern an der deutsch-französischen Grenze. Die Probleme der französischen Milchbauern seien dieselben wie die der deutschen Bauern, sagte er im DLF. "Ich empfehle der französischen Wirtschaft, sich selbst zu betrachten und nicht auf andere zu schauen", sagte er. Es gehe eher um die Frage, ob man Strukturen habe und in den letzten Jahren auch wettbewerbsfähig war.

Milch billig verkaufen, um sie überhaupt loszuwerden

Ist die deutsche Agrarindustrie unfair gegenüber ihren europäischen Nachbarn? Weil sie billiger produziert und ihnen damit die Preise kaputt macht? Milchviehhalterin Karin Mansholt erklärt im DLF, warum sie am liebsten - wie ihre französischen Kollegen - auf die Barrikaden gehen würde.

Milchbauern protestieren vor Warener DMK-Molkerei

Landwirte zeigen Milch-Betrieben die Rote Karte
Etwa 50 Milchbauern aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Norden Brandenburgs wollten am Dienstagabend auch lauter werden. Sie zogen bis zum Betriebsgelände der Müritz-Milch-GmbH. Aber nicht, um dort Milch abzuliefern, sondern um mit ihren Traktoren und Schlepper-Gespannen auf die aktuelle Situation ihrer Zunft aufmerksam zu machen.
nordkurier.de        und       nordkurier.de

Dienstag, 28. Juli 2015

Proteste - Was passiert aktuell in Europa

Die desolate Lage auf dem Milchmarkt lässt überall in Europa Proteste aufflammen. Die Politik kann sich den Problemen nicht weiter verschließen und hat für den 7. September einen außerordentlichen Agrarrat in Brüssel einberufen.

Neuigkeiten in Europa:
· Frankreich: nach anhaltenden Protesten mit u.a. Molkereiblockaden durch Bauern der FNSEA wurde am vergangenen Freitag mit der Milchwirtschaft vereinbart, im Schnitt einen Preis von 34 Cent/ Liter segmentübergreifend für 2015 zu zahlen. Aktuell liegen die Preise unter 30 Cent/ Liter. Einige Protestaktionen waren gegen Nachbarländer gerichtet. So wurden deutsche LKWs bei Aktionen an der Grenze observiert und deutschen Bauern wurde vorgeworfen, Preisdumping zu betreiben. – Die französischen Mitgliedsverbände des EMB, APLI und OPL, distanzieren sich von solchen Aktionen, bei denen die Schuld den Erzeugern anderer Länder zugewiesen wird. Sie setzen auf gemeinsame, solidarische Aktionen aller Milcherzeuger in Europa, um gemeinsam eine Lösung auf dieses europäische Problem zu finden. Die Probleme sind überall die gleichen: durch das europaweite Überangebot an Milch erhalten die Bauern keinen fairen Preis für ihre Arbeit. Dies betrifft alle Erzeuger gleichermaßen.

· Belgien: Zur Eröffnung der Agrarmesse in Libramont haben bei einer Aktion am Freitag Erzeuger des EMB-Mitgliedsverbandes MIG lautstark protestiert, um sich bei der Politik Gehör zu verschaffen. Anschließend fanden Gespräche mit dem wallonischen Ministerpräsidenten und den Landwirtschaftsministern der Wallonie und des Föderalstaates statt. Auch der Premierminister war anwesend. Agrarkommissar Hogan hatte seinen Messebesuch kurzfristig abgesagt, so dass es hier zu keinem Aufeinandertreffen kam. Die MIG kündigte weitere Aktionen an. In einer Presseerklärung vom 27.7. fordert die MIG zudem die Anhebung des Milchpreises auf ein Niveau wie es aktuell in Frankreich vereinbart wurde (34 Cent), um zumindest die nackten Produktionskosten decken zu können. Für viele belgische Erzeuger liegt der Milchpreis aktuell bei nur noch durchschnittlich 25 Cent/kg.
Hier zwei Videos zur Veranstaltung:
http://www.tvlux.be/video/les-agriculteurs-en-colere_19553.html
http://www.tvlux.be/video/la-foire-debute-sur-fond-de-crise_19551.html

· Deutschland: am 24.7. fand eine Protestaktion der Erzeuger der AbL und des BDM-Teams Niedersachsen vor der Geschäftsstelle des Deutschen Milchkontors, Deutschlands größter Molkerei, statt. Die Erzeuger kritisierten dabei die Ausrichtung auf Exportproduktion, obwohl weltweit Absatzmärkte fehlen und die damit einhergehende Überproduktion der Molkerei. Im Juni erhielten die Erzeuger des DMK lediglich 27 Cent/ Liter. Die Milchmenge müsse umgehend verringert werden, damit sich die Preise erholen können, so die Protestierenden.
(Pressemitteilung der AbL)

· Portugal: Auch in Portugal ist die Lage äußerst schwierig und die Erzeuger protestieren, u.a. bei einer Aktion am 15.7. Im letzten Jahr sind die Milchpreise um 25 % gefallen. Wie Vertreter aus Portugal berichten, befände sich der Sektor im schwierigsten Kapitel seiner Geschichte. Zahlreiche Erzeuger erhalten aktuell nur noch einen durchschnittlichen Milchpreis von 23 Cent pro Liter.
Fotos der Proteste:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.969064843114938.1073741853.895790267109063&type=3
)

· Litauen: Quellen berichten, dass Litauen als erstes Land Interventionen beantragen wird. Litauen habe knapp 200 Tonnen Magermilchpulver zur öffentlichen Intervention angeboten. Weitere 500 Tonnen sollen wöchentlich folgen, bis mindestens Ende nächsten Monats (insgesamt ca. 2 700 Tonnen). Die Preissituation in dem baltischen Staat sei so fatal, dass man auf diese niedrige Unterstützung aus der EU zurückgreifen müsse.

Quelle: europeanmilkboard.org

BayernMeG hält die 30 Cent

Die Milchpreise sind auf Talfahrt. Nun ist eine starke Bündelung der Milcherzeuger gefragt, um sich gegen den negativen Trend zu wehren. In einem Exklusiv-Gespräch verrät der Vorsitzende der Bayern MeG, wie sie mit Molkereien verhandelt, um beim Milchpreis wenigstens die drei vor dem Komma zu halten.


Feuer vor Lactalis

Es ist ein starkes Symbol für die Milchwirtschaft, die am Montagnachmittag die französischen Milchbauern ergriffen und ein Feuer vor dem Sitz von Laval Lactalis (Lactel, Präsident, Bridel ...) anzündeten. 


Deutscher Bauernverband wehrt sich gegen Vorwürfe aus Frankreich

„Die Lage ist auf beiden Seiten der Grenze dramatisch", so Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion. Der Deutsche Bauernverband (DBV) wehrte sich unterdessen gegen die Vorwürfe aus Frankreich. Der stellvertretende DBV-Generalsekretär Udo Hemmerling sagte unserer Redaktion: „Die deutschen Landwirte sind angesichts der niedrigen Preise am Markt in einer vergleichbaren Situation wie ihr französischen Kollegen." Den Widerstand gegen deutsche Agrarprodukte wertete er als Ventil.


IG Milch: Falsche Schlüsse von Bauernvertretern

Aus Sicht von IG-Milch-Obmann Ewald Grünzweil hat nämlich der „Milch-Gipfel" am vergangenen Freitag in Tirol „keinerlei Lösungen" gebracht. Der Bauernbund, die Landwirtschaftskammer und Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hätten zudem „aus einer falschen Analyse die falschen Schlüsse gezogen", kritisierte Grünzweil am Montag in einer Aussendung. Durch Exportoffensiven könne sich die Situation hierzulande nicht bessern, ein Ende der Russland-Sanktioenn biete auch keine Lösung auf Sicht. 

Das war eine Bruchlandung

Im Zuge der erneuten Milchkrise hat die Politik im Rahmen der Forst- und Landwirtschaftsmesse in Libramont am letzten Wochenende Unterstützung versprochen. Im September ist ein Sondertreffen der EU-Agrarminister geplant. „Wir lassen uns überraschen, was dabei herauskommt", sagt Erwin Schöpges von der Milcherzeuger-Interessengemeinschaft (MIG).


Montag, 27. Juli 2015

Milchindustrie in Deutschland verwundert

Der Präsident des Deutschen Bauernverbands bestritt wesentliche Unterschiede in den Marktbedingungen. "Wir haben ähnliche Wettbewerbsbedingungen", sagte Joachim Rukwied. Französische Landwirte hätten etwa Vorteile durch die steuerliche Begünstigung von Agrardiesel oder bei den Pachtpreisen. Auch der deutsche Milchindustrieverband kritisierte die Blockade. Der Verband warf der französischen Regierung vor, zum Schutze der einheimischen Bauern Maßnahmen zu treffen, die einem Handelsboykott für deutsche Waren gleichkämen. 

Bauernverband ohne Verständnis für Proteste in Frankreich

Der Deutsche Bauernverband hat wenig Verständnis für die Proteste der französischen Kollegen. Verbandspräsident Rukwied sagte angesichts der Grenzblockaden heute, in beiden Ländern habe man ähnliche Wettbewerbsbedingungen. 

Video - Französische Landwirte blockieren Grenze zum Elsass

Für Lastwagen mit deutschen Milchprodukten, Fleisch oder Gemüse ist an der Grenze zu Frankreich Schluss: Aus Protest gegen zu niedrige Preise im eigenen Land und die Konkurrenz aus dem Ausland haben französische Landwirte Barrikaden errichtet.

MIV: Kein Verständnis für Blockaden in Frankreich

Protestierende Landwirte haben gestern und heute Warentransporte u. a. mit Milcherzeugnissen nach Frankreich blockiert. Der Milchindustrie-Verband, Berlin hat dafür kein Verständnis. „Wenn unter Leitung eines französischen Ministers Beschlüsse gefasst werden, die einem Handelsboykott für deutsche Waren gleichgestellt sind, stellt man das Prinzip Europa in Frage", so der Geschäftsführer. „Wir sehen die getroffenen Vereinbarungen als wettbewerbswidrig an und haben heute die EU-Kommission um Unterstützung gebeten", so der Verband. Bei allem Verständnis über die Verärgerung der Landwirte über zu niedrige Erzeugerpreise dürfen wettbewerbswidrige Maßnahmen nicht das Mittel der Wahl sein.

F: Wirksamer Protest - Milchpreis steigt auf 34 Cent

Nach zwei Sitzungen unter der Leitung des Landwirtschaftsministers haben die verschiedenen Akteure in der Milchwirtschaft am Freitag in Frankreich eine Vereinbarung über den Milchpreis erzielt. Ziel ist es gemäss einem Bericht von «France Agricole», eine Wertschöpfung von 36 Cent pro kg für die Milch zu erzielen, welche zu UHT-Milch, Butter, Rahm und Emmental-Käse verareitet wird. Im Schnitt über alle Segmente soll übers ganze Jahr 2015 ein Milchpreis von 34 Cent pro kg Milch erreicht werden. Momentan liegen die effektiv ausbezahlten Milchpreise unter 30 Cent.
«Wir nehmen diese Vereinbarung zur Kenntnis, auch wenn sie für die Milchproduzenten eigentlich nicht ausreicht », sagte Josian Palach vom franz. Bauernverband. Zudem fehle eine längerfristige Vereinbarung. Es sei notwendig, die Milchmenge zu senken. Eine europäische Steuerung der Milchmenge sei unersetzlich, denn sonst würden sich die Milchkrisen ständig wiederholen.


Sonntag, 26. Juli 2015

Unbezahlbare konventionelle Landwirtschaft

Ökobauer Felix Prinz zu Löwenstein spricht im Interview über Schäden durch Pestizid-Einsatz, Bio-Importe aus China und die Gefahren des Freihandelsabkommens TTIP.

Landvolk-Vorsitzender: Unsere Arbeit wird nicht entlohnt

Viele Landwirte haben auf die positive Wirkung des freien Marktes nach 31 Jahren Quotierung gesetzt. Auch Schulte to Brinkes Optimismus ist in ein Investment gemündet (Albert Schulte to Brinke hat im letzten Jahr seinen Milchviehbestand verdoppelt), doch gerechnet hat sich der finanzielle Aufwand bisher nicht. Die Folgen treffen insbesondere Landwirte, die im Wegfall der Mengenregulierung eine Chance sahen. Das seien keinesfalls Glücksritter, sagt der Funktionär Schulte to Brinke, sondern Kollegen, die eine Entscheidung gefällt haben, um das Überleben ihres Betriebes im immer härteren Wettbewerb zu sichern.

GB: Farmer errichten aus Protest mit Traktoren Straßensperren

Aus Protest wegen fallender Milchpreise protestierten englische Milchbauern mit Traktoren in der Region der West Midlands. 40 Bauern fuhren mit ihren Traktoren langsam entlang der A50, was zu Staus von bis zu vier Meilen zwischen Stoke und Uttoxeter führte.

Samstag, 25. Juli 2015

Lampe Affäre: 1,3 Millionen Euro auf dem Tisch

„Für uns ist das gut gelaufen", fasst Theo Runge als Vorsitzender des Landvolkverbands Grafschaft Diepholz das Ergebnis des ersten Verhandlungstages am Oberlandgericht in Celle zusammen. Denn auf dem Tisch liegt ein Vergleichsangebot, nachdem die drei ehemaligen Landvolk-Mitarbeiter Wilhelm Bergmann, Johann Lüken Gerdes und seine Frau Algrid Hagen-Gerdes dem Landvolk die Summe von 1,375 Millionen Euro zurückzahlen sollen.

Analysten: Milchpreis gut für Molkerei-Margen

Rückläufige Milchpreise helfen den Molkereien, ihre Margen zu erhöhen und sorgen für ein stärkeres Gewinnwachstum als im Bloomberg-Food-Index. Wir glauben also weiter an gute Ergebnisse", sagt BMI Research zur aktuellen Lage am weltweiten Milchmarkt. Das Analystenhaus glaubt, dass vor allem Unternehmen mit einer starken Ausrichtung nach Asien mittel- bis langfristig mehr Umsatz machen werden. Besonders die indische Molkereiindustrie könnte in den kommenden Jahren stark wachsen, berichtet Dow Jones News. 

Milchpreis macht's dem Bauern schwer

"Die Landwirtschaftskammer rät Junglandwirten immer noch zu Höfen mit mindestens 100 Kühen", ärgert sich Johannes Paaßen, der sich vom Bauernverband im Stich gelassen fühlt: "Dort will man in erster Linie einen freien Markt statt der Milchquote." Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel und Vize-Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes widerspricht energisch: "Der Wegfall der Quote ist erst einige Wochen her. Man glaubte, halb Europa würde sich danach totmelken. Aber das ist nicht der Fall. Die Produktion ist nicht höher als im vergangenen Jahr."
Dass die Situation angespannt ist, aber gibt Landwirt aus Brünen, selbst Milchbauer, offen zu. Einen Schuldigen für die nationale Preisentwicklung hat Neu mit dem größten Molkereiunternehmen des Landes, der DMK (Deutsches Milchkontor), bereits gefunden. "Die DMK hat als Marktführer ein Gesamtvolumen von acht Milliarden Kilo Milch. Wenn der Preis fünf Cent über dem der Friesland Campina liegt, sage ich: Die haben ihren Laden nicht im Griff."

Niederlande wollen Milchproduktion durch Phosphatquote deckeln

In den Niederlanden könnte die Milchproduktionsmenge bald durch eine Obergrenze für die Phosphatemissionen der Betriebe eingeschränkt werden. Nach Abschaffung der EU-Milchquotenregelung im April 2015 dürften die Milcherzeuger ihre Produktion nach Einschätzung von Dijksma in den kommenden Jahren weiter ausdehnen, um die global steigende Nachfrage nach Milcherzeugnissen im Zuge der wachsenden Weltbevölkerung zu bedienen. 

Belgische Milchbauern solidarisieren sich mit ihren französischen Kollegen

In Belgien schlossen sich mehrere Dutzend Milchbauern den Protesten ihrer französischen Kollegen an. Bei der Eröffnung der Landwirtschafts- und Nahrungsmittelmesse in Libramont kam es zu einer friedlichen Demonstration gegen die sinkenden Preise. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Landwirtschaftskommissar der EU, Phil Hogan, an der Eröffnung der Messe teilnimmt. Der Besuch wurde jedoch in letzter Minute abgesagt. Das Thema Milchquoten wird Anfang September auf der Tagesordnung eines Treffens der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel stehen.

Sondertreffen der Agrarminister in Luxemburg

Wegen der sinkenden Preisentwicklung bei Fleisch und Milch regt sich immer mehr Kritik bei den EU-Landwirten. Die Luxemburger EU-Ratspräsidentschaft sieht dies mit Sorgen. Jetzt hat man für den 7. September die EU-Landwirtschaftsminister zu einem Sondertreffen auf den Kirchberg eingeladen um nach möglichen Auswegen zu suchen. 

Freitag, 24. Juli 2015

Danone profitiert von sinkendem Milchpreis

Der Konzern konnte im ersten Halbjahr seinen wichtigsten Rohstoff günstiger einkaufen und dies in einen höheren operativen Gewinn ummünzen. Einige Analysten hatten sich allerdings noch höhere Margen versprochen. Für das laufende Jahr bleibt Danone optimistisch, zumal der Konzern jetzt für eines seiner größten Sorgenkinder einen Käufer gefunden hat: Die schwächelnde chinesische Milchpulvermarke Dumex geht an den Konkurrenten Yashili, wie Danone am Freitag mitteilte.

Bauernprotest vor größter deutscher Molkerei

Am heutigen Freitag, 24.07.2015, sind 25 Bäuerinnen und Bauern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) mit einem Traktor vor die Geschäftsstelle des Deutschen Milchkontors (DMK) im norddeutschen Zeven gezogen, um gegen die immer niedrigeren Auszahlungspreise für ihre wertvolle Milch zu demonstrieren. Ziel dieser Kundgebung ist es, die Verantwortlichen des DMK zum umgehenden Handeln aufzufordern und die Milchpreise anzuheben.

Landwirte stehen mit dem Rücken zur Wand

Zurzeit erhält man Brutto 28 Cent für den Liter Milch. „Davon können wir nicht einmal mehr unsere Kosten decken", klagt der Kreisvorsitzende Hubert Kucher. Ein Papier des Bauernverbandes hat Geschäftsführer Johannes Strauß zur Bekräftigung mitgebracht. Darin werden die konstant niedrigen Milchpreise gegeißelt. Sie gefährden akut die Liquidität der Betriebe. Der Lebensmitteleinzelhandel wird darin aufgefordert, seine Marktmacht nicht zulasten der Landwirte zu missbrauchen, und die Politik sollte das Interventionspreisniveau überdenken – zur Unterstützung der Landwirte. 

DMK: Bauern protestieren vor Molkerei

In Niedersachsen haben am Freitag Bauern gegen den derzeit niedrigen Milchpreis protestiert. Sie zogen vor die Geschäftsstelle der Großmolkerei Deutsches Milchkontor (DMK) in Zeven, wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mitteilte. "Jetzt reicht es", erklärte der Vizevorsitzende der AbL, Ottmar Ilchmann. DMK habe den Bauern im Juni 27 Cent pro Liter gezahlt. Dieser Preis zerstöre bäuerliche Strukturen. 

Litauen nutzt Intervention für Milchpulver

In Litauen werden 1.143 t Magermilchpulver der Intervention angedient. Rumänien liegt neben Litauen ebenfalls am unteren Ende der Milchauszahlungspreise in den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten. Da aber in Rumänien kaum Milchpulver hergestellt wird, sei die Intervention dort keine Option, hieß es aus Regierungskreisen in Bukarest. Der französische Landwirtschaftsminister Stephane Le Foll will die Milchkrise zum Thema auf dem Informellen EU-Agrarrat Mitte September in Luxemburg machen.

Frankreich: Erfolgreiche Proteste der Tierhalter

Frankreichs Bauern haben mit ihren tagelangen Proteste gegen die zu niedrigen Fleisch- und Milchpreise erste Erfolge erzielt. So hat die französische Regierung 600 Mio. € für Nothilfen locker gemacht. Den Landwirten sollen 100 Mio. Euro Sozialabgaben erlassen werden. Bei den restlichen 500 Mio. Euro handelt es sich um einen Zahlungsaufschub bei Steuern und Abgaben. 


Wütende Bauern blockieren in Frankreich Autobahnen - Video + Fotos

In Frankreich sind die Fleisch- und Milchbauern so richtig sauer: Die Preise sind zu niedrig. Grund genug, mitten in der Ferienzeit ihre Traktoren auf den Autobahnen querzustellen.
Die Gründe für die Krise: Der Fleischkonsum in Frankreich sinkt, wichtige Absatzmärkte wie Italien, Griechenland und Russland sind eingebrochen. Zugleich sind die Kosten der Branche höher als in anderen europäischen Ländern - vor allem in Deutschland.

Politik und Märkte versagen

Wir sind überzeugt, dass die Politik im Milchmarkt auf dem falschen Weg ist. Da kann man entweder zuschauen oder versuchen, etwas zu unternehmen. Wir haben uns dazu entschieden, etwas zu tun. Wenn wir Erfolg haben, ist das gut, wenn wir keinen Erfolg haben, dann haben wir es wenigstens versucht.
Was aber mir und vielen meiner aktiven Kollegen zu denken gibt, ist die scheinbare Gleichgültigkeit der Bauern. Viele haben das Gefühl, dass man doch nichts machen kann – sind nach zwei Jahren frustriert und denken, dass man etwas probiert hat. Und das regt uns schon auf.

DMK: Betriebsrat des Eiswerk Recke stemmt sich gegen Schließung

Die Betriebsräte des DMK-Eiswerks in Recke nordwestlich von Osnabrück wollen sich nicht mit der geplanten Schließung abfinden. In einem nun vorgelegten Gutachten zweifeln sie die Gewinnberechnungen des Deutschen Milchkontors (DMK) an. Die Konzernmutter DMK richte „ungewöhnlich hohe Renditeerwartungen", an die Eissparte mit ihren fünf Produktionsstandorten, zitiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in der Region Münsterland (NGG) eine Kernaussage des Gutachtens. 

Bauernaufstand in Frankreich

Landwirte sind aufgebracht wegen niedriger Preise für Fleisch und Milch / Sie blockieren Städte und kapern deutschen Laster. Die Bauern schimpfen besonders über die aus ihrer Sicht Niedriglohnkonkurrenz aus Deutschland. Die Regierung in Paris agiert hilflos, zumal die Agrarkrise gesamteuropäische Ausmaße hat. In der Normandie hielten Bauern Kühlwagen an und verteilten ausländische Fleisch- und Milchprodukte an andere Autofahrer.

Französische Viehzüchter weiten Proteste aus

Wütende Viehzüchter stürzen Frankreich ins Chaos: Mitten in der Ferienzeit blockieren sie Autobahnen. Aus ihrer Sicht liegen die Preise für Fleisch und Milch viel zu niedrig. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sind 20 000 französische Viehzüchter von der Pleite bedroht; Rinder- und Schweinezüchter sowie Milchproduzenten litten besonders. 

Bauernproteste in Frankreich weiten sich aus

"Wenn nichts getan wird, wird in Frankreich die Hälfte der Milchproduzenten verschwinden", klagte an einer dieser Sperren Michaël Herton, ein junger Landwirt, dessen Betrieb vom Konkurs bedroht ist. Verantwortlich sei die ausländische Konkurrenz: Die deutschen Großbauernhöfe mit bis zu 1.000 Kühen produzierten günstiger und überschwemmten die französischen Supermärkte mit ihren Produkten. 

Nestle besitzt Patente auf Muttermilch

Konzerne wie Nestlé oder Danone versuchen, Lebensmittel zu entwickeln, die Allergikern helfen oder ihr Leiden ganz verhindern. Im Mittelpunkt der Forschung stehen dabei Babynahrung und Nahrungszusätze. Das diese Konzerne auch die Produkte herstellen, die diese Krankheiten verursachen können, nennt man den Doppeleffekt. So auch bei Babynahrung, diese Konzerne loben die Muttermilch, welche Funktionen für die Gesundheit aus ihr hervorgeht. Und haben schon massenweise Patente, die sich mit der Konsistenz der Muttermilch befassen.

Coca Cola fährt höhere Gewinne ein - dank Wasser und Milch

Was weniger bekannt ist: Mit der positiven Entwicklung hat die bekannte Limonade nichts zu tun. Stattdessen punktete das breit aufgestellte Unternehmen laut "Wall Street Journal" ausgerechnet mit Wasser, Milch und Tee. Die Milch des Konzerns nennt sich Fairlife und wirbt mit einem besonders hohen Calciumgehalt. An Wasser vertreibt Coca Cola etwa Bonaqa, Apollinaris oder Dasani.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Suizidrate bei Landwirten sehr hoch

Seitdem im Zuge der EU-Agrarreform zum 1. April die Milchquoten abgeschafft wurden, befindet sich der Erlös vieler Milchbauern im freien Fall. Weil immer mehr Betriebe aus finanziellen Nöten schließen müssen und der Produktionsdruck immer weiter steigt, sei auch die Stimmung bei vielen Landwirten auf einem Tiefpunkt angelangt. „Die Suizidrate bei Landwirten ist sehr hoch", betont Schöpges.

Mittwoch, 22. Juli 2015

MIV: Billiger wird es nicht mehr

Insbesondere in Süddeutschland fehlen die entsprechenden Niederschläge, gerade das Grünland hat dort gelitten. Viele Milcherzeuger reagieren mit entsprechendem Kosten- und Futtermanagement, was die Milchproduktion bremst. Auch die Produktpreise hatten deutlich nachgegeben zur Freude der Verbraucher. Langsam jedoch zeigt sich Bodenbildung, billiger wird es nicht mehr. 

Baehrens diskutiert mit Milchbauern

Im Rahmen ihrer Wahlkreistour hat sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Heike Baehrens auf dem Erdgrubenhof der Milchbauernfamilie Kaißer in Deggingen mit Landwirten vom Bund deutscher Milchviehhalter getroffen. Die Landwirte erklärten, was sie sich von der Politik wünschen, damit sie auch in Zukunft qualitativ hochwertige Milch produzieren können und dafür einen fairen Preis erhalten. "Zur Grünlandwirtschaft gibt es in vielen Hanglagen und bedingtem Grünland in unserem Landkreis einfach keine Alternative", sagte Karl Kaißer.

Dienstag, 21. Juli 2015

F: 200 Traktoren blockieren Zufahrt zum Mont-Saint-Michel

Aus Protest gegen sinkende Abnahmepreise haben Landwirte in Frankreich die Zufahrtsstraßen zum weltberühmten Klosterberg Mont-Saint-Michel blockiert. Sie verlangen, dass Agrarminister Stephane Le Foll in die Stadt kommt, um sich ihre Sorgen anzuhören. 

Graßl: VMB will keine aufmüpfigen Bauern

Im Rückblick auf zehn Jahre MV Oberpfalz hatte Vorsitzender Hans Graßl einige Geschichten und Anekdoten zu erzählen. Diese Bauern, zunächst 150, wollten ein Zeichen setzen, dass sich auch Milchbauern nicht alles gefallen lassen. Die Suche nach einem neuen Milchabnehmer, immerhin 30 Millionen Kilo, war indes wesentlich schwieriger, weil auch vom Verband der Milcherzeuger starker Gegenwind kam. Man wollte für Ruhe sorgen und keine aufmüpfigen Bauern. 

Montag, 20. Juli 2015

Video: Verheizt für billige Milch - Das Leiden der deutschen Turbokühe

Glückliche Kühe auf saftigen Wiesen - das ist das Bild, mit dem die Milchwirtschaft gerne wirbt. Die Realität ist eine andere: Ausgelaugte Kühe enden krank im Schlachthof.

Leider ist der Bericht thematisch unvollständig, zuviel „Sensationsbilder", zuwenig sachliche Aufarbeitung und Ursachenforschung am Fehler im System.

Sonntag, 19. Juli 2015

Der Milchpreis fällt ungebremst

Aufsrichtsratsvorsitzender Hans Engelbrecht der Bayernland-Molkerei sagt: „Die Talsole des Milchpreises ist noch nicht erreicht." Jetzt kommen auch noch hohe Strafabgaben oben drauf. Den Familienbetrieben bleibe derzeit nichts anderes übrig als sich mit Investitionen zurückzuhalten und den eigenen Stundenlohn auf ein Existenzminimum zurückzuschrauben. Lange gehe das aber nicht gut, warnt Engelbrecht.

EU verlängert Marktmaßnahmen für Milch

Vor dem Hintergrund der schwierigen Lage auf dem Milchmarkt hat EU-Agrarkommissar Phil Hogan zugesichert, die Beihilfen zur privaten Lagerhaltung über den 30. September hinaus weiterzuführen und auch den Zugang zur öffentlichen Intervention zu gewährleisten. Gleichzeitig lehnte der Ire eine Anhebung der Interventionspreise erneut ab. Die Weltmarktorientierung sei keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Die Aussichten für den Milchbereich blieben gut.

Falsche Signale vermeiden

Der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, betonte am Rande des Ratstreffens gegenüber Journalisten, die Verlängerung der Milchmarktinstrumente sei auch ein Wunsch seines Ressorts gewesen. Zudem betonte der Staatssekretär, dass eine Erhöhung der Interventionspreise für Milcherzeugnisse das falsche Signal senden würde. „Wie hoch soll denn der Interventionspreis angehoben werden, damit er hilft?", fragte Kloos. Das könne keiner der Befürworter dieser Maßnahme beantworten.

Video - Frankreich: Demonstrationen weiten sich aus

Die französischen Bauern beginnen für ein Milchmarkt-Krisenprogramm zu demonstrieren.

grève du lait : épandage près du Mont-Saint... von francois50300



Ein Aufstand wird kommen - Kommentar

Lesen Sie hier den äußerst gelungenen Kommentar von Johann Stich, Redaktion Allgäuer Bauernblatt.    
Solche Worte erwartet man eigentlich auch mal in den sonst üblichen grünen Wochenblättern oder noch stärker bebilderten Agrar-Hochglanzmagazinen aus dem DLV- oder Landwirtschaftsverlag Münster, man wartet dort aber vergeblich.

(Das Allgäuer Bauernblatt wird vom AVA-Agrar Verlag Allgäu verlegt und ist somit eine der wenigen Ausnahmen im ldw. Blätterwald, die unabhängig von DLV-Verlag und Landwirtschaftsverlag GmbH Münster herausgegeben werden)

Quelle: www.allgaeuer-bauernblatt.de



Samstag, 18. Juli 2015

Bei Berchtesgadener Land geht Milchpreis vor Investionen

"Seit Jahren zahlen wir einen überdurchschnittlich hoher Milchpreis an unsere Landwirte. Die Milcherzeugung in der Bergregion ist nur zu deutlich höheren Kosten und mit einem höheren Aufwand möglich im Gegensatz zur Milcherzeugung im Flachland", sagt Geschäftsführer Bernhard Pointner. Um nach zwei außerordentlich guten Jahren, in denen der Milchpreis ununterbrochen hoch lag, auch beim aktuell einbrechenden Markt einen fairen Preis zahlen zu können, waren sich Geschäftsführung, Vorstand und Aufsichtsrat der Molkerei Berchtesgadener Land einig gewesen, wenn nötig auch geplante Investitionen in der Molkerei zurückzustellen. 

Rupprechter ist sauer auf die Molkerei-Chefs

Der Großteil der Bauern im Bergland kann seine Kosten mit einem Preis von 31 Cent für konventionelle Milch nicht decken. Anders ist das bei den Großbetrieben in Norddeutschland und Holland. Die Agrarindustrie kann mit den Tiefpreisen leben; der deutsche Diskonthandel feuert den Wettbewerb auch noch an. "Das erzeugt Preisdruck auf Österreich", sagt Rupprechter. "Offensichtlich besteht hier Interesse an Strukturbereinigungen", so der Minister: "Ich werde darüber mit meinem deutschen Amtskollegen demnächst bei den Salzburger Festspielen reden."

Milchbauern kämpfen um ihre Existenz

Ortslandwirt Holger Gesenberg erweitert nur behutsam. "Ich rechne nicht damit, dass der Milchpreis bald wieder steigt. Ich bin schon froh, wenn er nicht weiter fällt", sagt der Milchbauer. "Wir bauen gerade einen weiteren Kuhstall und stocken Schritt für Schritt von 95 auf 130 Tiere auf", sagt Holger Gesenberg und ergänzt, "wir kämpfen uns einfach durch, mein Sohn hat anscheinend das Landwirtschafts-Gen geerbt. Die jetzige Durststrecke schreckt ihn nicht ab."

Milchpulver-Export nimmt westafrikanischen Milchbauern Existenzgrundlage

Misereor warnt davor, dass durch den Export billigen Milchpulvers westlicher Molkereikonzerne in Westafrika immer mehr Milchbauern in Existenznöte geraten. Viele von ihnen würden dann versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu flüchten.

Landwirte leiden unter Preisverfall der Milch

Josef Schreiber als Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbandes begründet den derzeitigen Abwärtstrend der Milchpreise hauptsächlich mit dem Einbruch des asiatischen Milchmarktes sowie dem Lebensmittel-Embargo durch Russland.
Die seit dem 1. April weggefallene Milchquote sei in seinen Augen aber nicht der Anlass für den Preissturz, denn es werde seitdem nicht mehr Milch als vorher produziert. Eine erneute Steuerung der Milchpreise durch die Politik hält Josef Schreiber für nicht sinnvoll. Man müsse sich an das Auf und Ab des Marktes gewöhnen. 

"Die faire Milch" für einen fairen Preis

"100 % fair – 100 % Zukunft", steht auf dem T-Shirt von Stefan Lehmann. "Wir haben hier im Schwarzwald Kosten pro Liter Milch von mindestens 50 Cent", betont er. Zwischen 28 und 30 Cent bekommen die Bauern im Süden aber aktuell pro Liter. Durch das bundesweite BDM-Projekt "Die faire Milch" soll sich das ändern. "45 Cent pro Liter gehen in einen gemeinsamen Pool, aus dem alle Bauern bezahlt werden", erklärt Lehmann. 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Molkereien lassen die Milchbauern im Stich

Auf der Handelsplattform Global Dairy Trade ist der Preis aktuell über fast  alle Milchprodukte vom ohnehin niedrigem Niveau noch einmal um über 10 % gesunken: 

Mit dem Price-Index 566 wurde die Tiefstmarke des Krisenjahres 2009 (573) unterschritten. Damit zeigen alle Anzeichen auch für den Milchpreis in Deutschland steil nach unten, denn Anfang August werden die neuen Butter-Kontrakte mit dem Einzelhandel abgeschlossen. Wer wie der Bauernverband davon spricht, dass in Deutschland doch nur wenig mehr Milch gegenüber dem Vorjahr gemolken wird, streut den Milchbauern Sand in die Augen. Die verheerende Wirkung der gestiegenen Gesamtproduktion wird ausgeblendet, als sei Deutschland eine Insel im angewachsenen weltweiten Milchsee. Im Baltikum werden aktuell 16 Cent für die Milch an die Erzeuger gezahlt und aus Fachkreisen heißt es, aus Frankreich und Belgien wird Milch für unter 20 Cent auf dem Markt angeboten.

Besonders die Genossenschaftsmolkereien sind fahrlässig mit der neuen Situation nach dem Ende der Quotenregelung umgegangen. Wachstumsaussichten für die Milchindustrie auf dem Weltmilchmarkt heißen nicht, dass Milchbauern damit Geld verdienen. Keinerlei Limit für die Milchanlieferung führt zum Druck bei der zu verkaufenden Menge und nötigt zu billigen Verkaufsangeboten an den Einzelhandel. Mit den vollmundigen Versprechungen, wenn der Discount nicht bezahlt, werde die Milch nach China geschickt, wurde Bauernfängerei betrieben.

Der zuständige Minister Schmidt schaut tatenlos zu, denn es gibt keine Milchkrise laut seinem Ministerium. Ebenso hilflos und tatenlos reagieren auch Bauernverband und Molkereiwirtschaft. Obwohl  neue Konzepte zur Krisenbewältigung auf dem Tisch liegen, setzen sie auf die alten, wirkungslosen Instrumente aus der Mottenkiste.

Die Zeche zahlen allein die Bauernfamilien, zuerst mit ihren Rücklagen und dann mit ihren Höfen.  Der Bauernverband und die eng mit ihm verflochtenen Genossenschaften gefährden die von Bauern eigen finanzierte Landwirtschaft und öffnen Investoren von aussen Tür und Tor.

Besonders große Betriebe in Ostdeutschland, aber auch stark gewachsene Betriebe mit hohem Kapitaldienst in den norddeutschen "Gunstregionen" sind dafür anfällig, von ausserlandwirtschaftlichem Kapital regelrecht übernommen zu werden.

Es braucht wohl erst wieder massive Proteste, um ein anderes Denken anzustossen.

Zillertaler Bauern verlassen Tirol Milch in Richtung Vorarlberg

Die Aussicht auf Erhalt des Genossenschaftsstandorts habe die Bauern aus dem Zillertal überzeugt. Die Sulzberger Käserebellen investieren 2,5 Millionen Euro in den Sennerei-Standort in Zell am Ziller.

Einer der Mozzarella-Giganten in Bayreuth

Die Bayernland Käserei Bayreuth bereitet sich bereits auf das Freihandelsabkommen TTIP vor. Schon jetzt würden rund 1000 Tonnen Käse pro Jahr für den amerikanischen Markt produziert, sagte Hauptgeschäftsführer Gerhard Meier bei einem Besuch des Bayreuther CSU-Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk. „Wir wollen unsere Milchprodukte auf dem Weltmarkt platzieren, weil es keine Alternative dazu gibt", so Meier. Dem Wettbewerb mit amerikanischen Großkonzernen sehe er gelassen entgegen. Der Trend zur Exportorientierung halte erfreulicherweise an, sagte Koschyk. 

Agrarrat zur Lagerhaltung: Ja bei Milch, nein bei Schwein

Die EU-Kommission verlängert die Private Lagerhaltung für Butter und Milchpulver. EU-Agrarkommissar Phil Hogan setzt auf die Selbstregulierung auf dem Markt. Nach seiner Ansicht sollen die Erzeuger von Milch und Schweinefleisch auf die schlechten Preise vor allem mit einer Verminderung des Angebots reagieren. Auch Deutschland unterstützte eigenverantwortliche Lösungen gegen das Überangebot. Zahlreiche osteuropäische Länder sowie Frankreich und Österreich forderten dagegen politische Maßnahmen zur Unterstützung der Preise. Hogan habe eine zu gleichgültige Haltung, bemängelte nach der Debatte der französische Landwirtschaftsminister Stephane Le Foll. Wenn die EU-Kommission nicht unmittelbar in der Krise aktiv werde, verschlimmere sich die Lage nur noch, kritisierte er.

Bei jedem Liter Milch draufgezahlt

Wie dem Vorsitzenden des Bezirksbauernverbandes Wilstermarsch geht es seit Monaten auch seinen Berufskollegen. Die Milch ist zum reinen Zusatzgeschäft geworden. Den Meiereien will er da gar keinen Vorwurf machen. „Das sind doch wir selbst", weist er auf das Genossenschafts-Modell hin. Auch die seit April weggefallene Milchquote spiele für die aktuelle Preissituation keine Rolle. So bleiben Hellerich und seine Berufskollegen dem Preis für die Milch mehr oder weniger hilflos ausgesetzt. Die beste Lösung sei noch immer eine seriöse Zusammenarbeit mit der jeweiligen Hausbank. Auch die Verbände stünden dem Problem derzeit ja eher ratlos gegenüber. 

Tirol Milch verliert weitere Lieferanten

Die Aussicht auf Erhalt des Genossenschaftsstandorts habe die Bauern aus dem Zillertal überzeugt. Auch der von den Vorarlbergern bezahlte Milchpreis sei attraktiver: "Derzeit würden sie rund vier Cent mehr pro Kilogramm Milch bezahlen", sagte Schneeberger. Die Zillertaler Bauern sind nicht die ersten, die nach der Milchehe der Tiroler mit der oberösterreichischen Berglandmilch vor rund vier Jahren die größte heimische Molkerei verlassen. 

Mittwoch, 15. Juli 2015

Felßner: Milchpreisverfall ist eine psychische Erkrankung

Für den Vizepräsidenten des Bayerischen Bauernverbands, Günther Felßner, ist der Milchpreisverfall keine physische, sondern eine psychische Erkrankung. „Wir haben das große Jammern der Bauern noch nicht gehört", so der BBV-Vize. Er habe den Eindruck, dass sich die Landwirte besser an das Auf und Ab der Preise gewöhnt haben. Das sieht Brunner ebenso.

GB: Tesco kündigt 650 Milchverträge

London - Die größte britische Supermarkt Tesco hat den Vertrag mit 650 Stammlieferanten von Milch beendet. Tesco arbeitete mit einem eigenen Pool von Bauern. Diese mussten bestimmte Bedingungen einhalten und erhielten im Gegenzug einen Milchpreis auf Basis der Kosten. In der Praxis wurde von Tesco die letzten Monaten 33,1 Pence (46,4 Cent) pro Liter bezahlt, während der durchschnittliche Milchpreis in Großbritannien sich um 29,5 Pence bewegte.

Verheizt für billige Milch - Das Leiden der deutschen Turbokühe

Glückliche Kühe auf saftigen Wiesen - das ist das Bild, mit dem die Milchwirtschaft gerne wirbt. Die Realität ist eine andere: Ausgelaugte Kühe enden krank im Schlachthof, nachdem sie gerade zweimal gekalbt haben.

Dienstag, 14. Juli 2015

Milch - Brunner fordert Unterstützung Brüssels

Die aktuelle Entwicklung auf dem Milchmarkt erfordert nach Ansicht von Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner rasch wirksame Maßnahmen zur Unterstützung der Milcherzeuger. Konkrete Vorschläge dazu hat Brunner jetzt in einem Brief an EU-Kommissar Phil Hogan unterbreitet. Der Minister fordert darin unter anderem eine Anhebung der Interventionspreise bei Milch und Milcherzeugnissen auf ein Absicherungsniveau von 25 Cent pro Kilo, um den Markt kurzfristig zu entlasten und die steigenden Produktionskosten zumindest teilweise auszugleichen.

Große Bauern gegen Minister Aeikens

Seit Jahren steigen die Ackerpreise in Sachsen-Anhalt rasant. Landwirtschaftsminister Herrmann Onko Aeikens (CDU) macht dafür vor allem Investoren verantwortlich, die nicht aus der Landwirtschaft kommen. Mit einem neuen Gesetz wollte Aeikens den Kauf von Ackerland stärker staatlich regulieren. Dazu ließ er einen Gesetzesentwurf ausarbeiten. Doch ausgerechnet der Bauernverband Sachsen-Anhalt, dessen Mitgliedern Aeikens eigentlich helfen wollte, lehnt sein Vorgehen ab. „Die Haltung des Bauernverbandes hat mich aber erstaunt.", sagt er der MZ.

Bauern wollen Marktdruck standhalten

Die Liefergenossenschaft Bad Wörishofen präsentiert sich in Rammingen mit einem neuen Auftritt. Mit dem Partner Arla Foods ist man zufrieden, der Preis sei ordentlich. Zur befürchteten Milchschwemme kam es nicht. Die 250 Mitglieder der Genossenschaft waren nach Rammingen geladen, um Bilanz zu ziehen. Etwa 100 Bauern waren dem Aufruf gefolgt.
Arla sei für die „neue Ära ohne Leitplanke Milchquote" gut vorbereitet, versicherte Wolfgang Ehrmann von Arla Foods Deutschland. Das Unternehmen stehe zur Abnahmegarantie und für eine bestmögliche Verwertung der Milch. Der Milchpreis im Jahr 2014 sei als gut zu bezeichnen: „Der beste seit Jahren", sagte Geyer. 

Zehn Jahre BDM-Kreisverband

Aktuell liegt der Preis im Freistaat für einen Liter konventionell erzeugte Milch bei rund 29 Cent, im Landkreis bei rund 30 Cent. Kostendeckend wären zwischen 40 und 50 Cent so Hofreiter, der für Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner eingesprungen war, der zuerst zu-, dann wieder abgesagt hatte (wir berichteten). In seiner Ansprache hatte Heger zunächst seine Kollegen vom BDM, dann die Gäste begrüßt – offizielle Vertreter von CSU und Bauernverband waren nicht dabei. Heger betonte, dass der BDM ein fester Bestandteil der Verbändelandschaft sei. Grund zum Feiern habe man auf jeden Fall, auch wenn die Situation derzeit alles andere als rosig sei.

Die Bergischen Milchbauern haben Sorgen: Der Preis muss stimmen

"28 Cent bekomme ich für einen Liter Milch, letztes Jahr waren es noch 42 Cent, und so viel brauche ich auch, um einigermaßen rentabel zu arbeiten", sagt Martin Dahlmann. Der Wuppertaler Bauer arbeitet für weit weniger als den Mindestlohn. Überleben können nur die, die auf Masse setzen. Bauer Martin Dahlmann hofft auf teurere Milch: Von 28 Cent pro Liter kann er nicht leben. Sowohl die EU als auch die Molkereikonzerne gehen eher davon aus, dass der Preis aber noch weiter sinken wird.

Montag, 13. Juli 2015

Die Gülle-Flut: Gefahr für unser Trinkwasser?

Warum müssen die landwirtschaftlichen Betriebe immer mehr Tiere halten und damit auch mehr Gülle in Kauf nehmen? Das hat mit dem niedrigen Fleischpreis zu tun. Beim Schweinefleisch ist der deutsche Markt bereits mit 120 Prozent gesättigt. Um trotzdem den Umsatz zu steigern, setzen die deutschen Schlachtbetriebe wie Tönnies, Vion und Westfleisch auf ausländische Märkte, also auf Export. Damit das deutsche Fleisch aber mit dem aus anderen Ländern auf dem Weltmarkt konkurrieren kann, muss es billig sein. 

Sinkende Milchpreise: Bäuerinnen vor dem Ruin

Der Hof der Familie Böse existiert seit mehr als 300 Jahren. Aufgrund der sinkenden Milchpreise steht er nun vor der Pleite. Rüdiger Strauch hat die Milchbäuerinnen getroffen.

Milchpreis sinkt

Seit Quotenende produzieren europäische Bauern mehr Milch. Die Nachfrage lässt derzeit nach und der Auszahlungspreis sinkt in vielen Ländern unter die 30 Cent-Marke. Die Behörde schätzt, dass im zweiten Halbjahr 2015 um 1,6 % mehr Milch erzeugt wird, als im Jahr zuvor. Sie hielten es sogar für wahrscheinlich, dass die Erzeugerpreise weiter nachließen. Auch die Lage auf dem Weltmarkt lässt nicht auf eine Entspannung hoffen. Auch dort gehe man von sinkenden Notierungen für Milchpulver und Käse aus. Einzig ein schwacher Eurokurs könnte den Export aus der EU vorantreiben, teilte die Kommission mit.

Milchpreis im Keller: „Es geht bereits um die Existenz“

Stimmung bei den Bauern ist am Siedepunkt. Gegenüber Juli 2014 erhalten sie um zehn Cent weniger pro Kilogramm. Selbst der Obmann der zur Berglandmilch gehörenden Tirol Milch spricht von „einer existenziellen Bedrohung". Ausgehend von den Preisabschlüssen der Großen in Deutschland hätten die österreichischen Handelsketten nachgezogen. „Und die Verarbeitungsbetriebe in Österreich haben aus Sorge um zu volle Tanks um jeden Preis abgeschlossen."

BIG-M: Die Situation im europäischen Milchmarkt ist katastrophal

Den traditionellen europäischen Bauernorganisationen kommt noch immer nichts Gescheiteres in den Sinn, als nach staatlicher Unterstützung zu rufen. Als ob damit das Grundübel, die nicht marktkonforme Milchmenge, gelöst wäre. Das Marktverantwortungsprogramm des EMB bekommt indes immer mehr Unterstützung. 

Milchbauern helfen sich selbst

24 bis 28 Cent für jeden Liter Milch bekommen die deutschen Bauern derzeit von ihren Molkereien. „Das kann auf Dauer kein Betrieb überleben", sagt Karin Mansholt. Im vorigen Jahr sei die Milchmenge um vier Prozent auf 161 Millionen Tonnen gestiegen.  „Wir wollen keine Planwirtschaft", sagt Mansholt, „aber der Markt muss so gestaltet werden, damit wir fair behandelt werden." Eine eigene Milchmarke hat der Verband BDM auf den Markt gebracht. Mit der fairen Milch, die auch auf der Tarmstedter Ausstellung ausgeschenkt wird, reagiert er auf die stark gefallenen Erzeugerpreise, die eine Folge der Überproduktion sind.

Sonntag, 12. Juli 2015

Frischli trotz schwierigen Milchmarktes stabil

Zu viel Milch, zu wenig Nachfrage. Die Hälfte der deutschen Milchproduktion geht in den Export. Der russische und der asiatische Markt fallen im Moment aber mehr oder weniger aus. Von den Asiaten gibt es nach einer großen Nachfrage inzwischen vor allem große Zurückhaltung. Der russische Markt fällt wegen des verhängten Importembargos der Regierung ganz weg. 

Samstag, 11. Juli 2015

Video - Moderne, expandierende Milchproduktion in China

Shengmugaoke Dairy Farm, Huhhot, Innere Mongolei, 1600 Kühe plus Nachzucht

www.youtube.com/watch?t=21&v=B7JyJIjR3g8



Fair zum Bauern und zur Kuh

Henning Haschenburger geht mit „Die faire Milch" in den Handel. Annemarie Janßen probiert einen kleinen Schluck von „Die faire Milch" und wartet einen Augenblick. Sie nimmt noch einen Schluck, dann ist sie sich sicher: „Ja, die nehm ich – und bitte sofort zwei Stück." Doch nicht allein der Geschmack dieser Milch hat Annemarie Janßen überzeugt – „Meine Enkeltochter und ich achten darauf, wo die Milch herkommt. Wir wollen die Bauern unterstützen."

China kauft die Welt

Der Bau einer Mega-Farm mit 100.000 Milchkühen in Russland sorgt für Diskussion in den sozialen Netzwerken. Viele befürchten, dass das russisch-chinesische Vorhaben die deutschen Exportchancen mindert.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Dänemark: Vielen Bauern droht der Ruin

Die wirtschaftliche Situation der dänischen Landwirte hat sich deutlich verschlechtert. Schweine- und Milcherzeuger bewegten sich zunehmend in einem Teufelskreis hoher Verbindlichkeiten, geringer Einnahmen aus der Produktion und nachlassender Liquidität. Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes sind die Insolvenzen in der Landwirtschaft nicht zuletzt wegen solcher Liquiditätsprobleme im Frühjahr 2015 auf den höchsten Wert seit 1993 gestiegen.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Situation am EU-Milchmarkt gefährlich für Produzenten

Vergangene Woche teilte das European Milk Board (EMB) mit, dass die Milchauszahlungspreise in den Niederlanden im Jahr 2014 die Produktionskosten nicht gedeckt hätten. Kritisiert wurde vom EMB, dass die EU-Kommission die Situation ignoriere und sich weigere, ein Kriseninstrument wie das Marktverantwortungsprogramm (MVP) umzusetzen. Diese Ignoranz sei sehr gefährlich für den gesamten EU-Milchsektor. 

Zehn Jahre BDM-Kreisverband - Es hat sich absolut gelohnt

Landkreis/Deutenhausen – Am kommenden Sonntag, 12. Juli, feiert der Kreisverband des Bunds Deutscher Milchviehhalter (BDM) seinen zehnten Geburtstag. Wir sprachen mit dem Kreisvorsitzenden Bernhard Heger (48) über Erfolge, Misserfolge und eine Minister-Absage.

Das Euter ist voll - Krise der Milchbauern

Milchbauer Christian Karp hat alles so gemacht, wie es konservative Agrarpolitiker gefordert haben: Vor ein paar Jahren hat der Mecklenburger 2,5 Millionen Euro in einen neuen Stall investiert. Doch selbst Großbetriebe wie Karps Hof ächzen nun unter dem Verfall der Milchpreise, der seit Herbst 2013 anhält. Deshalb fordern sie vom Staat, die Produktionsmenge zu begrenzen.
Auch Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, appellierte an Schmidt zu handeln. „Ich fordere den Landwirtschaftsminister auf, jetzt einen Milchgipfel einzuberufen." Schmidt ließ der taz aber mitteilen, dass die Lage noch lange nicht so schlimm sei wie 2009, als die Preise besonders niedrig waren. „Für die Absicherung der Betriebe wurde im Zuge der Agrarreform bereits viel getan", ergänzte eine Behördensprecherin. Der CSU-Politiker hat das Ende der Milchquote stets begrüßt und die Vorschläge des BDM abgelehnt.

100.000 Milchkühe: Russland und China bauen Mega-Agrarbetrieb

Die Kosten für das Projekt mit Namen "Chinesisch-Russischer Exemplarischer Park in der Landwirtschaft" betragen etwa 137 Millionen Euro. Die Produktion soll zur Versorgung des russischen Marktes dienen, wie Zhang Chuntszyao, Sprecher der Association of Applied Economics der Provinz Heilongjiang, gegenüber Interfax berichtet. Hinter dem Projekt steht das chinesische Unternehmen "Zhongding Dairy Farming" sowie das russische "Severny Bur". 

China gründet gigantische Milchwirtschaft für Russland

Bei dem Bau dieses chinesisch-russischen Gemeinschaftsunternehmens handelt es sich um ein Vorzeigeobjekt. Die dort erzeugte Milch ist ausschließlich für den russischen Markt bestimmt. In dem landwirtschaftlichen Betrieb werden bis zu 100.000 Milchkühe gehalten werden. Das für die Kühe benötigte Futter wird auf einer Fläche von 100.000 Hektar sowohl in China wie auch in Russland erzeugt.

Agrarminister Meyer: Es ist fünf vor zwölf für die Milchbauern

„Die Strafabgabe allein der deutschen Landwirte von mehr als 300 Millionen Euro wegen Überlieferung sollte in einen Milchtopf fließen, um freiwillige Mengenreduzierungen von Milchviehhaltern zu unterstützen", sagte Meyer heute auf einer Veranstaltung der Norddeutschen Milcherzeuger-Gemeinschaft (Nord-MeG) in Elmlohe bei Cuxhaven. „Milchbauern, die jetzt freiwillig die Menge reduzieren, müssen dafür jedoch eine Ausfallentschädigung erhalten", fordert Meyer. 

Abstimmung zum EU-Milchbericht: Kompromiss für Milcherzeuger Bericht zeigt positive Ansätze, hat aber auch wichtige Chancen vertan

(Brüssel, 07.07.2015) Die heutige Abstimmung des Milchberichts im Plenum des Europäischen Parlaments hat einen Kompromiss für die Zukunft des Milchsektors hervorgebracht. Die einseitige Ausrichtung auf Exportorientierung und angeblich neue Märkte sowie die Bereitstellung von Investitionskrediten sind keinesfalls nachhaltige Lösungen für den europäischen Milchmarkt. "Umso erfreulicher ist es, dass es die Abgeordneten des Agrarausschusses geschafft haben, die Forderung nach Regulierungsinstrumenten in den Bericht hinein zu reklamieren, um die Milchproduktion im Krisenfall durch eine Angebotssteuerung beschränken zu können", so Romuald Schaber, Präsident des European Milk Boards. Bedauerlich sei auch, dass das Marktverantwortungsprogramm des EMB nicht als konkretes Kriseninstrument in den Bericht aufgenommen wurde.

Dienstag, 7. Juli 2015

Italien: Wird aus frischer Milch schon bald Milchpulver?

Bis jetzt dürfen italienische Milcherzeugnisse nur mit echter, frischer Milch hergestellt werden. Doch das könnte sich ändern: Die EU-Kommission hat die italienische Regierung in einem offiziellen Brief dazu aufgefordert, das bestehende nationale Verbot von „Milchpulver, Kondensmilch und rekonstituierter Milch" für die Erzeugung von Milchprodukten abzuschaffen.

Montag, 6. Juli 2015

Wie Bauern in Europa demonstrieren

In Frankreich, Spanien und Litauen demonstrieren Bauern gegen den Preisverfall.
Nachdem die litauischen Milcherzeuger z.B. kürzlich nur 10 Cent pro Liter Milch angeboten bekommen haben, wurden von den Bauern in einer Protestaktion am 1. Juli 30 Tonnen Milch weggeschüttet.

Hier verschiedene Meldungen aus Frankreich, Spanien und Litauen.
Zur besseren Lesbarkeit kann z.B. der Google Übersetzer benutzt werden. Dazu einfach den Link zur Meldung dorthinein kopieren. Google übersetzt dann die ganze Seite.

Hier alle Meldungen anzeigen ->>>

DMK Vorstand seit 2012 im Ekosem-Agrar Beirat

Erfahrene Persönlichkeiten sollen weitere Entwicklung des Agrarkonzerns begleiten
Walldorf, 27. Februar 2012 – Die Ekosem-Agrar GmbH, deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion ausgerichteten russischen Unternehmensgruppe Ekoniva, hat Dr. Thomas Kirchberg, Vorstandsmitglied der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, Wilhelm Rupp, Vorstandsmitglied der Volksbank Kraichgau Wiesloch-Sinsheim eG, Thomas Stürtz, Vorstandsmitglied der Nordmilch eG sowie Dr. Franz-Georg von Busse, Geschäftsführer des Landmaschinenherstellers LEMKEN GmbH & Co. KG als Gründungsmitglieder für ihren Beirat gewonnen.

Sonntag, 5. Juli 2015

Milchkrise: Aktuell Demonstrationen in Spanien und Frankreich

Spanien:
OPL demonstriert

Viehzüchter verwerfen ihre Milch aus Protest gegen die Weigerung der Industrie sie zu holen

Frankreich
„Putsch" junger Landwirte gegen Supermärkte

Wütende Bauern organisieren eine Mobilisierung

Samstag, 4. Juli 2015

Video - Milk Must Have A Future

Mehr als 70 schottische Bauern und Bäuerinnen singen in diesem Video, um die aktuellen Probleme der Milchwirtschaft zu zeigen. Es war die Idee von Kate Picken, einer Bäuerin und Musiklehrerin von Kirkcudbright. Sie schrieb die Texte. Gastgeber zu einem Großteil der Dreharbeiten war die Familie der Milton Farm.
"Milch ist billiger als Wasser und eine Menge Leute in der Milchindustrie sind unter großem Druck.

Faire Chancen gefordert

Kein weiteres Geld, sondern faire Marktchancen erwarten die Milchbauern von der Politik. "20 Milchbauern am Samstagvormittag und zur Silagezeit - das ist eine gute Zahl", sagte der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Milchbauern (BDM) Karl Eugen Kühnle in Richtung der SPD-Bundestagsabgeordneten Hilde Mattheis. 

Milchmarkt: Weiter geht das Warten auf Bodenbildung

Ein weiteres Mal wurden die Indices der EEX für Magermilchpulver und Butter nach unten gesetzt. Für Magermilchpulver lag er am 1.7. bei 1.755 EUR/t. Der Butter-Index wurde auf 2.980 EUR/t festgelegt. Nach Einschätzung der Rabobank könnte eine Erholung der Milchpreise erst zu Beginn des neuen Jahres eintreten. 

Milchpreis ist Problem

Der Milchpreis müsse laut Geschäftsführer Florian Grünert bei 40 Cent pro Liter liegen, erst dann könne wieder wirtschaftlich produziert werden. Das Melkkarussell und Anlagen für die Milchproduktion in Jüchsen sind 20 Jahre alt - Investitionen wären eigentlich nötig. Die Geschäftsführer scheuen sich davor, solange nicht klar ist, wie sich der Milchpreis entwickelt.

Freitag, 3. Juli 2015

Frankreich: wütende Bauern demonstrieren

Sie prangern „die katastrophale Situation, in der sich die französische Landwirtschaft befindet" an und fordern gerechtere Preise. 

Donnerstag, 2. Juli 2015

Bauernverband fordert finanzielle Hilfen vom Land

Wegen der angespannten finanziellen Lage vieler Landwirte fordert der Bauernverband Schleswig-Holstein Hilfe vom Land ein. Präsident Werner Schwarz bat Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) schriftlich um Stundung von Steuer- und Steuervorauszahlungen, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Schwarz sprach sich außerdem dafür aus, den Mindestpreis für Milch wegen der gestiegenen Produktionskosten zu erhöhen.